Warenbewegungen meistern
Dies Kapitel sammelt bestimmte Lösungsansätze zu Warenbewegungen.
Best Practice: Abweichender Verbrauchsort von Waren
Wir empfehlen möglichst viele Verkaufsstellen zu verwenden, um Verantwortungsbereiche abzugrenzen. Aber auch aus anderen Gründen ist die Verkaufsstelle "Restaurant" als eine andere zu behandeln als die Verkaufsstelle "Küche" (oder einer der dortigen Posten, wenn die Küche noch unterteilt wird). Es ist nicht nur sinnvoll, sondern unter Umständen sogar zwingend nötig Verantwortungsbereiche zu trennen. Aus dieser Trennung ergeben sich weitere Anforderungen, da z.B. das Restaurant die meisten Food Artikel selbst nicht lagert, aber die Küche mit jeder Bestellung entlastet werden soll. Und so funktioniert es:
Eine Standardregel des Stock Managements lautet, dass Artikel an Verkaufsstellen bestückt oder gebucht werden, um dort verbraucht zu werden. Küchenartikel oder Zubereitungsorte verhalten sich gegebenenfalls aber anders. Ein "normaler Küchenverkaufsartikel" wird in der Küche gelagert (evtl. auch dort erst portioniert, zubereitet oder produziert) und im Restaurant verkauft. Beim Verkauf soll dann mit der Buchung am Kassensystem der theoretische Warenbestand in der Küche (oder an einem speziellen Posten der Küche) reduziert werden.
Hier die Varianten und zuletzt die Lösung für die genannte Anforderung:
- Wenn die Verkaufsstelle des Artikels auch der Lagerort ist (z.B. beides Restaurant) wird dort automatisch der Bestand abgebucht.
- Wenn die buchende Verkaufsstelle den Artikel nicht lagert, wird der Bestand im Hauptlager abgebucht.
- Mit dem Schalter Bestand am Lagerort der VKS abbuchen (welcher sich im Artikelstamm befindet) wird der theoretische Bestand genau an der Verkaufsstelle, welcher der Artikel zugewiesen ist reduziert. Der Artikel kann also an einer Verkaufsstelle bestückt, und an einer anderen verkauft werden.
Bemerkungen zu der Option "Bestand am Lagerort der VKS abbuchen"...
Wenn ein Artikel über Verkaufsstellen verwalten von einer Verkaufsstelle zu einer anderen zugewiesen wird, wird der Bestand von dieser Verkaufsstelle abgebucht. Schalter im Artikelstamm:
Die Schnellzuweisung zu einer Verkaufsstelle die direkt im Artikelstamm angeboten wird unterstützt diese Variante nicht. Diese Einstellung muss in der Verkaufsstellen-Verwaltung gemacht werden.
Beispiel: der Basisartikel Cola 1 Liter ist dem Lagerort Hauptlager zugewiesen und der Verkaufsstelle A. Also wird der Artikel beim Verkauf direkt an der Verkaufsstelle A abgezogen und vom Hauptlager aufgefüllt.
Nun soll der Artikel aber auch an der Verkaufsstelle B verkauft werden können und gleichzeitig den Bestand an der Verkaufsstelle A reduzieren. Hierfür wird im Programm Verkaufsstellen einrichten als Quelle die Verkaufsstelle A gewählt und der Artikel dann Verkaufsstelle B zugewiesen.
Jetzt muss nur noch der Schalter im Artikelstamm aktiviert werden, um die Funktion Bestand am Lagerort der VKS abbuchen zu aktivieren. Die Funkion berücksichtigt auch den Artikel wie erwartet in der Verkaufsstelle B nicht für die Kontrollerfassung aufzulisten.
Best Practice: Differenzen als Verbrauch buchen
Es gibt in Zusammenhang mit der Bestandsführung Artikel und Situationen, bei denen der Bestand nicht durch Buchungen verringert werden kann. Dies kann speziell während der Einführungszeit des Stock Managements so sein, aber auch dauerhaft Sinn ergeben, zum Beispiel wenn es um Artikel geht, die nicht zielführend in Rezepturen abbildbar sind.
Es macht durchaus Sinn einfach alle Artikel in einer Küche zählen zu lassen, auch wenn Sie nur wertvolle Artikel in Rezepturen führen um diese mit den Kassenbuchungen zu vergleichen. Die anderen Artikel werden durch die Erfassung zumindest kontrollierbar bzw. können sie deren Verbrauch verfolgen und (da sie ohnehin gezählt werden auch unbemerkt) in die Kontrolle einfügen. Außerdem können Sie sich nach einer erfolgten Zählung so auf die tatsächlichen Bestände verlassen, dass Sie immer nützliche automatisch Bestellvorschläge erhalten.
Wenn Sie zum Beispiel in Ihrer Küche nur "wertvolle Artikel" wie Filet und Scampi kontrollieren möchten, geben Sie nur für die entsprechenden Basisartikel die Rezepturen ein. Wenn Sie nun eine Kontrolle der Küchenbestands durchführen, wurde für Filet und die Scampi anhand der Kassenbuchungen ein theoretischer Sollbestand berechnet, welcher mit den Eingaben einer Kontrollerfassung verglichen werden kann. Differenzen werden für diese Artikel ausgewiesen.
Die anderen Artikel, die nicht oder nur unvollständig in Rezepturen sind und daher nicht durch Kassenbuchungen entlastet werden können, würden bei einer Kontrolle "fehlen" und Differenzen anzeigen, die keine klaren Differenzen sind. Damit diese Artikel in der Auswertung anders behandelt werden können weisen Sie diese einer oder mehreren Kontrollgruppen mit der besonderen Eigenschaft Differenzen als Verbrauch buchen zu.
Im Stock Reporter werden diese Bestandsunterschiede als Verbrauch erkannt und können Sie mit dem Optionsschalter Verbrauch aus Kontrolle berücksichtigen die Auswertung des Kontrollabschlussberichtes entsprechend optimiert.
Der Schalter bewirkt, dass eine Artikelkontrolle, in der eine Differenz als Verbrauch gebucht wurde, auch in dem Verbrauch (theoretischem Verbrauch.) und nicht als Differenz bewertet wird.
Wenn Sie diesen Schalter nicht aktivieren wird der „Verbrauch“ aus einer Kontrolle in der Spalte Differenz dargestellt.
Einkaufseinheit ist Verkaufseinheit
Wenn der Verkaufsartikel eine feste Basiseinheit hat, kann diese schon die Information über die Verpackung enthalten. Zum Beispiel können Sie 0,2 l Cola-Flaschen verkaufen und hierfür die Basiseinheit als Flasche und den Artikeltext als Cola 0,2 l bezeichnen und damit festlegen.
Wollen Sie hingegen frei bei der Verwendung von Cola in Rezepturen sein, können Sie einfach die Basiseinheit als Liter anlegen und als Artikeltext Cola verwenden. Sie definieren dann die Einkaufseinheiten Flasche 0,2l, Flasche 1 l und Container 18 Liter. Es ist dann gleichwertig, welche dieser Einheiten beim Verkauf eines Rezepturartikels verwendet wird. Später bei den Kontrollarten definieren Sie dann die drei möglichen Einheiten.
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